Bußgelder für Alkohol am Steuer
Verstoß | Bußgeld (€) | Punkte | Fahrverbot | Lohnt ein Einspruch? |
---|---|---|---|---|
In der Probezeit gegen 0-Promillegrenze verstoßen | 250 | 1 | ||
Verstoß gegen die 0,5- Promillegrenze beim ersten Mal | 500 | 2 | 1 Monat | |
Verstoß gegen die 0,5- Promillegrenze beim zweiten Mal | 1.000 | 2 | 3 Monate | |
Straßenverkehrsgefährdung unter Alkoholeinfluss* | 3 | |||
*Entzug der Fahrerlaubnis, Freiheitsstrafe oder Geldstrafe |
Promillerechner – dürfen Sie noch Auto fahren?
Wenn die Schuldfrage beim Vollrausch geklärt werden muss
Ab wann befindet sich ein Fahrzeugführer gemäß StGB im Vollrausch?
Nicht ohne Grund ist daher auch der aus den USA stammende Trend sogenannter “Flatrate-Partys” in Deutschland mittlerweile verboten. Auf Gehirn und Nervenbahnen wirken alkoholische Substanzen wie ein Giftstoff. Wahrnehmungsstörungen, Kontrollverlust und Selbstüberschätzung können u. a. beim Vollrausch als Folgen auftreten.
Aber ab wann befindet sich ein Fahrzeugführer gemäß StGB im Vollrausch? Und wie werden die Tatbestände “vorsätzlicher Vollrausch” und “fahrlässiger Vollrausch” aus rechtlicher Sicht definiert? Diese Fragen beantworten wir Ihnen in unserem Ratgeber. Außerdem erfahren Sie, welche Sanktionen gemäß Strafrecht drohen, wenn unkontrollierter Alkohol-Konsum einen Vollrausch hervorruft.
Inhaltsverzeichnis
Vorsätzlichkeit und Fahrlässigkeit führen beim Vollrausch durch Alkohol zu Strafmaßnahmen
Vorsätzlicher und fahrlässiger vollrausch: Wo liegt der Unterschied?
Gemäß § 20 StGB ist ein Fahrzeugführer nämlich dann aufgrund von Unzurechnungsfähigkeit schuldunfähig, wenn er sich im Zustand des Vollrausches befindet. Damit Täter, die stark alkoholisiert Fahrzeuge führen und dadurch eine Gefahr für sich selbst und andere Verkehrsteilnehmer sind, trotzdem bestraft werden können, wurde der § 323a im Gesetzestext verankert. Dieser lautet wie folgt:
Wer sich vorsätzlich oder fahrlässig durch alkoholische Getränke oder andere berauschende Mittel in einen Rausch versetzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft, wenn er in diesem Zustand eine rechtswidrige Tat begeht und ihretwegen nicht bestraft werden kann, weil er infolge des Rausches schuldunfähig war oder weil dies nicht auszuschließen ist.
Wann ist ein Vollrausch fahrlässig und wann vorsätzlich?
Zwei wichtige Definitionen lassen sich aus dem zitierten § ableiten, die bei der Unterscheidung verschiedener Vollräusche von Bedeutung sind. Wann ein Vollrausch als vorsätzlich gilt und wann von einem fahrlässig herbeigeführten Vollrausch die Rede ist, haben wir für Sie aufgelistet:
- Fahrlässiger Vollrausch: Wenn eine Person durch unkontrollierten Alkoholkonsum einen Rauschzustand herbeiführt und sich dabei bewusst ist, dass dies in einer Rauschtat resultieren kann. Hier wird zwar grundsätzlich kein absichtsvolles Handeln unterstellt, jedoch ist sich derjenige den möglichen Gefahren bewusst.
- Vorsätzlicher Vollrausch: Wer vorsätzlich handelt, dem kann im Gegensatz zur Fahrlässigkeit durchaus eine gewisse Absicht unterstellt werden. Vorsatz liegt dann vor, wenn die betreffende Person eine durch den Vollrausch bedingte Strafhandlung nicht nur für möglich hält, sondern diese beabsichtigt.
Was besagt § 122 Ordnungswidrigkeitengesetzt (OWiG) ?
Zur Entkräftung der Annahme von Schuldunfähigkeit, können sich die im Einzelfall zuständigen Richter in diesem Zusammenhang auf § 122 Ordnungswidrigkeitengesetz (OWiG) berufen.
Welche Bedeutung hat beim Vollrausch die Promillegrenze?
Welche Promillegrenzen sind bei der Feststellung, ob es sich um den Tatbestand “Vollrausch” handelt, maßgeblich? Insbesondere im Hinblick auf die Frage der Schuldfähigkeit, sind folgende Promillegrenzen von Bedeutung:
- Vollrausch oder nicht? Das ist abhängig vom Promillewert.
- weniger als 2,0 Promille: Täter gilt als schuldfähig
- zwischen 2,0 und 2,9 Promille: Schuldfähigkeit des Täters ist abhängig von dessen Trinkgewohnheiten sowie der Persönlichkeit
- ab 3,0 Promille: Täter gilt als schuldunfähig
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