Schmerzensgeld ausrechnen: Der Einzelfall entscheidet
Die Berechnung von Schmerzensgeld basiert auf der Auswertung von Einzelfällen.
Einfache Formeln und Berechnungen haben den Vorteil, dass ein Ergebnis schnell sichtbar ist. Deswegen schätzen viele Personen die simple Mathematik, um schnell eine Rechnung vorzunehmen. Allerdings kann diese nicht in allen Lebenslagen angewendet werden.
So ist beispielsweise eine Berechnung von Schmerzensgeld nach einem Unfall nicht nach einem exakten Schema möglich. Formeln und Variablen funktionieren dabei nicht bzw. sind nicht vorhanden.
Da die Gründe für Schmerzensgeld sehr komplex sind, ist eine detaillierte Bemessung vom Schmerzensgeld im Voraus schwer möglich.
Der folgende Ratgeber gibt Ihnen daher Auskunft darüber, wie Sie bei Schmerzensgeld die Höhe ungefähr berechnen können bzw. einen Richtwert erhalten.
Inhaltsverzeichnis
Schmerzensgeld: Berechnung funktioniert nicht durch eine Formel
Gemäß des § 253 des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB) ist es erforderlich, dass bei der Schmerzensgeldberechnung nach einem Unfall, bei einer Straftat oder Cybermobbing eine Entschädigungszahlung aufgrund der Verletzungen stattfindet.
Da jeder Fall individuell ist und auch die Schmerzen sowie Verletzungen später unterschiedlich ausfallen können, muss immer vom Einzelfall ausgegangen werden. Pauschal ist es daher schwierig, beispielsweise eine klare Berechnung für Schmerzensgeld bei einem Autounfall durchzuführen.
Je nach Beeinträchtigungen im Nachhinein kann eine ungefähre Schmerzensgeldberechnung erfolgen.
Auch wenn der immaterielle Schadensersatz grob geschätzt bzw. ungefähr berechnet werden kann, sollte nicht grundlegend von einer festen Formel und einem geregelten Zahlungssatz ausgegangen werden.
Die Intensität der Schmerzen, die Behandlungsdauer und ob eine Teilschuld vorliegt ist bei der Schmerzensgeldberechnung von großer Bedeutung.
Berechnung von Schmerzensgeld durch eine Schmerzensgeldtabelle
Geschädigte Personen haben allerdings die Möglichkeit sich durchaus vorher über die Möglichkeit und die Höhe des Schmerzensgeldes zu informieren. Meist stehen die Betroffenen auch nicht alleine da.
Denn sofern ein Anwalt an ihrer Seite ist, kann dieser mit seinem Wissen und des bisherigen Erfahrungen Unterstützung bieten. Ein Rechtsanwalt kennt zudem verschiedene Schmerzensgeldtabellen die genutzt werden können.
Hierbei sollte darauf geachtet werden, dass es sich bei den Tabellen nicht um einen sogenannten Rechner handelt. Es besteht nicht die Option, dass die Tat und die Verletzungen eingegeben werden und sich daraus online eine Rechnung des Geldes, auf welches die Person einen Anspruch hat, ergibt.
Vielmehr sind Schmerzensgeldtabellen eine Urteilssammlung. Hier werden verschiedene Vorfälle mit den jeweiligen Verletzungen gelistet sowie das Jahr in dem das Urteil gefällt wurde.
Schmerzensgeldtabellen vor Gericht
In der Regel kümmert sich das Zivilgericht darum, ein Verfahren bei dem Anspruch auf Schmerzensgeld besteht, aufzunehmen. Bei Schadensersatzfällen nutzen Rechtsanwalt und Richter ebenfalls die Schmerzensgeldtabellen.
Für das Schmerzensgeld gibt es keine klare Berechnung. Eine Schmerzensgeldtabelle ist daher wichtig als Orientierung.
Diese schlüsseln vergangene Prozesse auf, bei welchen Geld an die Betroffenen ausgezahlt wurde. Dabei hängt die Zahlung auch immer mit dem Schweregrad der Beeinträchtigungen zusammen und ob im Nachhinein Folgeschäden entstanden sind.
Personenschäden nach einem Verkehrsunfall können psychischer und physischer Natur sein. Zudem ist es möglich, dass sich diese Schäden auch nach einer Körperverletzung und einer Schlägerei zeigen. Bei virtuellem Mobbing wie Cybermobbing sind es hingegen meist psychische und mentale Verletzungen.
Letzten Endes liegt die tatsächliche Entscheidung des Einzelfalls also beim Richter.
Die Zahlungsweise des Schmerzensgeldes
Das Schmerzensgeld zu berechnen funktioniert nicht nach einer einfachen Formel.
Es gibt zwei Möglichkeiten für die Auszahlung von Schmerzensgeld, einmal in Form einer Einmalzahlung und außerdem noch als Schmerzensgeldrente.
Bei der Einmalzahlung wird dem Opfer die gesamte Summe gezahlt. Bei der Art der Rentenzahlung werden die Schmerzensgeldbeträge über eine bestimmte Dauer, meist monatlich, ausgezahlt.
Dabei spielt auch die Zeit der Erwerbsunfähigkeit eine entscheidende Rolle, die vorher auch bei der Schmerzensgeldberechnung vor Gericht mit in die Höhe der Zahlung einfließt.
Aus diesem Grund ist es förderlich einen Anwalt an der Seite zu haben und zu Rate zu ziehen, da dieser einen genauen Überblick über die exakte Antragseinreichung hat.
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