Bußgelder: Bahnübergang
Verstoß | Bußgeld | Punkte | FahrverbotFVerbot |
---|---|---|---|
unzulässig überholt | 70 € | ||
... mit Gefährdung | 85 € | ||
... mit Sachbeschädigung | 105 € | ||
Vorrang des Schienenverkehrs bei Bahnübergang mit Andreaskreuz nicht beachtet | 80 € | 1 | |
... mit Gefährdung | 100 € | 1 | |
... mit Sachbeschädigung | 120 € | 1 | |
mit keiner angepassten Geschwindigkeit an einen Bahnübergang herangefahren | 100 € | 1 | |
Verstoß gegen die Wartepflicht | 80 € | 1 | |
... mit Gefährdung | 100 € | 1 | |
... mit Sachbeschädigung | 120 € | 1 | |
Verstoß gegen Wartepflicht, trotz rotem Blinklicht oder gelbem bzw. rotem Lichtzeichen | 240 € | 2 | 1 Monat |
... mit Gefährdung | 290 € | 2 | 1 Monat |
... mit Sachbeschädigung | 350 € | 2 | 1 Monat |
Verstoß gegen Wartepflicht, obwohl sich die Schranken senkten, ein Bahnbediensteter "Halt" gebot oder ein Singal zu hören ist | 240 € | 2 | 1 Monat |
... mit Gefährdung | 290 € | 2 | 1 Monat |
... mit Sachbeschädigung | 350 € | 2 | 1 Monat |
Bahnübergang, trotz geschlossener (Halb-) Schranke | 700 € | 2 | 3 Monate |
als nichtmotorisierter Verkehrsteilnehmer den Bahnübergang trotz geschlossener (Halb-) Schranke überquert | 350 € |
Was ist an Bahnübergängen zu beachten?
Wer sich an Bahnübergängen falsch verhält, dem drohen hohe Bußgelder. Laut Straßenverkehrsordnung (StVO) gelten an einem Bahnübergang klare Verhaltens- und Verkehrsregeln.
Dies ist kein Wunder, denn gerade an einem Bahnübergang kann Lebensgefahr herrschen, wenn man sich falsch verhält. Schon eine Unaufmerksamkeit kann zu einem Unfall am Bahnübergang führen.
Aus diesem Grund sind an Bahnübergängen besondere Sicherungen installiert, auf die wir in diesem Ratgeber eingehen. In aller Regel sind Bahnübergänge mit Schranken und/oder Lichtzeichen gesichert.
Unbeschrankte Bahnübergänge sind nur noch selten zu finden. Darüber hinaus erklären wir die Verhaltensregeln am Bahnübergang und schlüsseln die Bußgelder in der obigen Tabelle auf.
Bahnübergänge gelten als Gefahrenzone. Deswegen gelten in Deutschland strenge Bestimmungen.
Andreaskreuz in Sicht? Verhaltensregeln
Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen, zeigen wir zuerst einmal den § 19 der StVO, welchem zu entnehmen ist, wie sich Verkehrsteilnehmer an Bahnübergängen zu verhalten haben:
Dabei regelt Abs. 1, dass Schienenfahrzeuge Vorrang haben:
(1) Schienenfahrzeuge haben Vorrang
1. auf Bahnübergängen mit Andreaskreuz (Zeichen 201),
2. auf Bahnübergängen über Fuß-, Feld-, Wald- oder Radwege und
3. in Hafen- und Industriegebieten, wenn an den Einfahrten das Andreaskreuz mit dem Zusatzzeichen “Hafengebiet, Schienenfahrzeuge haben Vorrang” oder “Industriegebiet, Schienenfahrzeuge haben Vorrang” steht.
Der Straßenverkehr hat sich weiter mit mäßiger Geschwindigkeit einem Bahnübergang zu nähern.
Insbesondere wenn ein Dreieck mit roter Umrandung und einem Zug zu sehen ist (Zeichen 151), darf im Kreuzungsbereich nicht überholt werden.
Für ein Andreaskreuz gelten laut § 19 StVO Abs. 2 folgende Bestimmungen:
(2) Fahrzeuge haben vor dem Andreaskreuz, zu Fuß Gehende in sicherer Entfernung vor dem Bahnübergang zu warten, wenn
1. sich ein Schienenfahrzeug nähert,
2. rotes Blinklicht oder gelbe oder rote Lichtzeichen gegeben werden,
3. die Schranken sich senken oder geschlossen sind,
4. ein Bahnbediensteter Halt gebietet oder
5. ein hörbares Signal, wie ein Pfeifsignal des herannahenden Zuges, ertönt.
Sollte das rote Blinklicht oder das rote Lichtzeichen die Form eines Pfeils haben, hat nur zu warten, wer in Richtung des Pfeils fahren möchte. Das Schließen der Schranke kann durch ein Glockenzeichen angezeigt werden.
Laut Abs. 3 ist vor dem Bahnübergang am Andreaskreuz zu warten, wenn der Übergang nicht zügig oder ohne Aufenthalt auf den Gleisen zu passieren ist.
Abs. 4 besagt, dass gleiche Regeln auch für Fuß-, Feld-, Wald- oder Radweg gelten.
Laut Abs. 5 sollte an einem Bahnübergang der Schienenverkehr keinen Vorrang haben, so ist in sicherer Entfernung zu warten, wenn ein Bahnbediensteter mit einer weiß-rot-weißen Fahne oder einer roten oder gelbe Leuchte Halt gebietet.
Werden gelbe oder rote Lichtzeichen gegeben, gilt nach §37 Abs. Nummer 1 StVO folgendes:
- Gelb: Vor der Kreuzung auf das nächste Zeichen warten.
- Rot: Halten vor der Kreuzung.
Abs. 6 regelt, dass Scheinwerfer wartender Kfz niemanden blenden dürfen.
Um die Sicherheit zu erhöhen, ist an unübersichtlichen Bahnübergängen ein Andreaskreuz mit rotem Blinklicht installiert.
Weitere Informationen zum richtigen Verhalten am Bahnübergang finden Sie in diesem Video:
Bahnübergang und Schilder
Andreaskreuze
Ein Bahnübergang kann mit mehreren unterschiedlichen Schildern ausgestattet sein. Das bekannteste in diesem Zusammenhang ist wohl das Andreaskreuz (Zeichen 201).
Das Andreaskreuz ist ein Gefahrenzeichen, welches sich im unmittelbaren Bereich eines Bahnübergangs befindet. Laut StVO dürfen zwischen dem Verkehrszeichen und dem Bahnübergang nicht mehr als drei Meter liegen.
Ein Blitzpfeil in der Mitte zeigt an, dass die Strecke elektrische Fahrleitung hat. Bei einem Andreaskreuz hat immer der Schienenverkehr Vorrang.
Verkehrszeichen unbeschrankter Bahnübergang und beschrankter Bahnübergang
Neben dem Andreaskreuz gibt es noch weitere Gefahrenzeichen. Dabei handelt es sich um das Verkehrszeichen „Bahnübergang ohne Schranken“ und „Bahnübergang mit Schranken“.
- Zeichen 150: Rotes Warndreieck mit einem Schranken-Symbol, Bahnübergang mit Schranke oder Halbschranke.
- Zeichen 151: Rotes Warndreieck mit einem Zug-Symbol, unbeschrankter Bahnübergang
Verkehrszeichen Baken für Entfernung zum Bahnübergang
Wenn die Einsicht auf den Bahnübergang durch eine Kurve oder sonstiges verhindert ist, kommen Baken zum Einsatz. Diese zeigen, in welcher Entfernung sich der Bahnübergang befindet.
Baken sind vertikale Tafeln, auf deren weißen Grund sich ein bis drei diagonal verlaufende rote Striche befinden.
- ein roter diagonaler Streifen: Entfernung zum Bahnübergang beträgt 80 Meter
- zwei rote diagonale Streifen: Entfernung beträgt 160 Meter
- drei rote diagonale Streifen: Entfernung zum Bahnübergang beträgt 240 Meter
Diese Baken sollen dabei helfen, sich auf den Bahnübergang vorzubereiten. Dies bedeutet, die Geschwindigkeit zu drosseln und eventuell hinter der Kurve mit stehenden bzw. wartenden Fahrzeugen zu rechnen.
Parken vor dem Andreaskreuz
Für das Parken vor einem Andreaskreuz gelten folgende Bestimmungen:
- Innerorts vor einem Andreaskreuz parken: Abstand von mindestens 5 Metern
- Außerorts vor einem Andreaskreuz parken: Abstand von mindestens 50 Metern
Der Verkehr hat Bahnübergänge mit geminderten km/h zu überqueren. Schon vor dem Übergang ist das Tempo zu drosseln, ansonsten droht ein Bußgeld.
Wann Sie vor einem Bahnübergang anhalten müssen, erfahren Sie im folgenden Video:
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